Viele meinen ja, dass wir Dackel, weil wir halt so „liab“ und unschuldig dreinschauen – vor allem dann, wenn‘s so gar nicht angebracht ist – es nur faustdick hinter unseren Schlappohren haben. Dabei ist alles ganz anders und in Wahrheit nur eine Frage der Muskulatur …

Ja, der Dackel und sein Blick. Dabei können die Kollegen von der Basset, Labrador, Beagle, Retriever oder auch Cocker Spaniel Brigade um nichts weniger „liab“ dreinschauen. Aber es stimmt schon, wir von der kurzbeinigen Teckel-Fraktion haben den Trick mit dem kindlichen Blick perfektioniert und beherrschen das Spiel mit der inneren Augenbraue aus dem Effeff. Und trotzdem ist unser treuherziges Gschau kein wirkliches Asset des selbstbewussten Waldi. Weil es nämlich in Wahrheit den lieben Zweibeinern zu verdanken ist, die irgendwann vor 15.000 Jahren unseren Urururururururururururur-Großvater ans steinzeitliche Lagerfeuer holten, wo sich der gute Canis lupus auch bald zu Hause fühlte und sich rasch ans Mammut jagende Herrl anpasste. Und dazu gehörte eben auch jenes treuherzige Gschau, das uns Fellnasen heute als süffisantes Mittel zum Zweck ausgelegt wird. Uropi Wolf konnte seine AU101 nämlich nicht aufmerksamkeitswirksam nach oben ziehen, für die angepasste Nachkommenschaft war das Heben der Augenbraue hingegen bald kein Problem mehr und damit war der Trick mit dem treuen Hundeblick geboren. Den dann – zumindest sagen das die schlauen Dackel-Geschichtsbücher – die Keltenbracke quasi als Urdackel rasch als probates Mittel zum Zweck erkannte und in unserer Erbmasse fix verankerte. Nicht mehr und auch nicht weniger als eine evolutionsbedingte Muskelspiel-Verhaltensweise also, die wie unsere kurzen Beine und langen Ohren einfach zu uns dazugehört.

Der Figur zuliebe

Dass dieses angeborene „Werkzeug“ nicht das Schlechteste in unserem Erbgut ist, das egal wann, wo und warum und zu jeder Tages- und Nachtzeit Leckerlie-wirksam beidseitig-gleichzeitig immer funktioniert, hab auch ich kleiner Pimpf rasch gecheckt. Schon eine ziemliche coole Sache …

Die Krux daran ist halt nur: Betreibt man den Trick mit dem infantilen Blick zu exzessiv, schlägt sich unser simples Augen-Muskelspiel unvorteilhaft auf unsere stromlinienförmige Figur und macht aus einem drahtigen Dackel rasch ein dickes Wiener Würstchen.

Ich üb ich mich jetzt mal Figur schonend im „normal“ schauen, schließlich mag ich meine noch junge Foto-Modelkarriere nicht gefährden. Und die Geschichte vom feinen Sacher-Würstel erzähl ich Euch beim nächsten Mal 😊

Servus und wuff-wuff
Eure Julie

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